Rezension: Beim Leben meiner Schwester
[Anmerkung der Redaktion: Der folgende Text einer begeisterten jungen Zuschauerin der im Rahmen von spotlights 2017 am vergangenen Dienstag im theaterimballsaal gezeigten Produktion "Beim Leben meiner Schwester" spiegelt nicht die Ansichten der Festivaljury wieder.]
Die Theater-AG des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums hat sich mit dem bewegenden Stück „Beim Leben meiner Schwester“ sicher kein einfaches Thema ausgesucht. Anna Fitzgerald ist 13 Jahre alt und nur auf der Welt, um als „Ersatzteillager“ für ihr todkranke Schwester herzuhalten. Als sie anfängt, sich dagegen zu wehren, entbricht moralische Fragen, die auch das Publikum noch lange nach Ende der Aufführung beschäftigen. Die Inszenierung überzeugt durch viel Liebe zum Detail, kurze Videosequenzen, einem echten Hund, ein ausgefeiltes Bühnenbild, super Maske und live Gesang.
Man merkt schnell, wie viel Zeit und Mühe die Schüler*innen in das Stück gesteckt haben und wie intensiv sie sich mit den Rollen auseinander gesetzt haben. Besonders herausragend war für mich die Leistung der Mutter, die auf der Bühne unglaublich bewegend und realistisch dafür kämpft, alle ihre Kinder glücklich zu sehen. Aber auch dem Rest des Ensembles gelingt es, ihre Rollen mit Leben zu füllen und das Publikum zu Tränen zu rühren. Anna und ihre Familie zeigen 120 Minuten lang eine Geschichte über den Tod, das Leben und was es heißt, eine Familie zu sein. Ein absolut sehenswertes Stück für Jugendliche und Erwachsene, das einen völlig in seinen Bann zieht und zum Nachdenken anregt.
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Über die Autorin:
Ronja ist 16 Jahre alt, theaterbeistert und Schülerin des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in Bonn. Derzeit absolviert sie ein Praktikum bei der m.kultur Kulturagentur.
"Beim Leben meiner Schwester" ist noch an folgenden Terminen zu sehen:
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Donnerstag, 06. Juli
19:00 Uhr -
Samstag, 08. Juli
17:00 Uhr
jeweils im Oktogon des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, Bogenstraße in 50389 Wesseling. Karten können über die Schülervertretung vorbestellt werden.